TNT (Torstens next Topmodel)

Im Bereich der Model- und Peoplefotografie arbeite ich in erster Linie auf T(ime) F(or) P(ictures)-Basis. Hierbei geht es mir meisten um das Erproben von Techniken, besondere Lichtsets und – tests oder das Ausprobieren von Geräten, oder im allgemeine um das Verbessern meiner Fähigkeiten. Diese Shootings werden dann meistens in den bekannten Communities im Internet wie Facebook, Modelkartei oder Model One ausgeschrieben um Profi- wie Hobbymodels oder die, die es gerne werden wollen, für einen solchen Job zu gewinnen!

Meistens steht mir allerdings Helga zur Seite und zur Verfügung. Helga ist einfach ein super, klasse Model, man könnte mit ihr Pferde stehlen und jedwede Beschreibung trifft auf sie zu. Helga ist genügsam, mach kein Tamtam, egal bei welcher Kleidung, angezogen wie ausgezogen gibt sie eine mega gute Figur ab. Es gibt kein Gemecker, egal bei welcher Pose oder bei welcher Verrenkung. Sie ist nicht überkandidelt und freut sich über jedes Foto. Helga hat noch einen großen Vorteil: Sie wurde noch nicht durch sämtliche Bildbearbeitungsprogramme genudelt und totgeklopft. Wie gesagt, Helga freut sich über jedwedes Foto und arbeitet immer kostenlos aus Spaß an der Freude, mit Payshootings kann sie nichts anfangen. Helga macht jeden Mist mit und das Schöne ist, sie sagt nicht: „ Hey, sag mal, was soll ich machen?“ – „Wie so´ne Pose? Kann ich nicht!“ –  „Das sieht blöde aus, das mache ich nicht!“ – „Sag mir gefälligst, wie ich gucken soll, du bist ja schließlich der Knipser!“ Helga erträgt alles mit stoischer Ruhe und ich sage jedes Mal ein herzliches “Danke“ zu meiner Schaufensterpuppe!

Viel Wahres in süffisanten Worten!

Was erwarte ich eigentlich von einem Model?  Zumindest das was ich und viele meiner Hobby- und Berufsfotografenkollegen verfolgen, wenn wir viel Arbeit, Zeit und Mühe in die Verbesserung unserer eigenen Qualität stecken, um bessere Fotos zu produzieren. Das erwarte ich von einem Hobbymodel, was mehr als einmal vor einer Kamera stehen möchte!

Was viele Models und auch manche Fotografen nicht bedenken, ist eigentlich, dass ein Model 50% eines Fotos ausmacht, ein gutes Model kann bis zu 80% zu einem guten Foto beitragen. Somit ist auch nachvollziehbar, dass ein noch so guter Fotograf, kein gutes Foto kreieren kann, wenn das Model keine Fähigkeit mitbringt. Dann ist nicht mehr drin, als ein Passfoto oder eine Standardaufnahme.

Aber mal ganz im Ernst, liebe Models, wir wollen doch beide mehr oder?

(Vorgenanntes gilt nicht für Payshootings! Wenn ich ein Model bezahle, dann erwarte ich, Fähigkeiten, die schon 60%-80% meines Fotos ausmachen und wenn ich von einem Kunden bezahlt werde, ist es klar, dass wir nicht erst wochenlang Ausdruck und Geste üben können. Der Kunde zahlt für Zeit und Fotos und der Fotograf macht das Beste draus, weil es sein Job ist und weil er es kann!)

 Ich weiß es ist schwierig, gerade am Anfang! „Wo soll ich meine Hände lasen?“ „Wie soll ich gucken?“ „Wie sehen meine Beine aus?“ „Was muss ich machen?“ Jedes Einsteigermodel kämpf mit diesen Fragen und vielen anderen. Ich möchte Euch hier ein paar Tipps an die Hand geben, wo Ihr evtl. wissenswertes im Netz findet. Was man evtl. zu Hause üben kann.

Mir geht es dabei eigentlich um vier wichtige Bereiche:

  • Mimik
  • Pose
  • Make-up/Frisur
  • Kleidung

Die beiden erstgenannten sind mir am Wichtigsten, die zwei letztgenannten sind ebenfalls wichtig, doch möchte ich hier nur kurz darauf eingehen!

Was die Kleidung angeht, werdet ihr immer eine Absprache mit dem Fotografen treffen, ihr solltet einen entsprechenden Fundus haben, da nicht jeder Fotograf eine eigene Kleiderkammer besitzt. Ihr solltet immer ein paar Lieblingskleidungsstücke mithaben, weil man sich darin sehr wohl fühlt.

Make-up und Frisur, nun da wird es schwieriger. Ich finde es immer Schade, wenn Hobbymodels auf ihren Sedkarten immer das gleiche Makeup auflegen. Hier erwarte ich eigentlich schon, dass man unterschiedliche, einfache Makeups selbst hin bekommt. Zwei Stunden mal eine professionelle Visagistin buchen und sich von ihr einiges zeigen lassen wäre nicht schlecht und empfehlenswert.

Mimik und Pose sind zusammenhängend zu betrachten. Das erste, was ich von einem erfahrenen Fotografen lernen durfte, war der Satz: „Jede Pose hat Auswirkung auf die Mimik und Mimik unterstützt die Pose!“  … und es stimmt, jede Streckung oder Drehung des Kopfes hat Auswirkung auf die Gesichtsmuskulatur!

Doch, wie gesagt, da möchte ich anderen den Vortritt lassen, die mehr Erfahrung in dem Bereich haben.

Als erstes möchte ich hier auf was Analoges verweisen, ein paar Bücher in denen es um das Posen geht:

Weitere Möglichkeiten findet ihr zu Hauf im Internet. Wenn ihr die entsprechenden Worte in eure Suchmaschinen eingebt, werdet ihr tausende von Einträgen finden, allein im deutschsprachigen Bereich. Ich möchte hier nur ein paar anfügen:

  • Kostenlos hat der Fotograf Dirk Rosenberger ein PDF mit mehr als 450 Posen ins Netz gestellt.
    http://www.fotoart-dr.de/MPG/PosingGuide.pdf
  • Ein weiter kostenlosen Guide wurde von Digital Savant ins Netz gestellt
    http://www.digital-savant.net/PosingGuide.pdf
  • Auch für Aktposen gibt es einen kostenlosen Guide, zu finden unter
    http://www.dreamnude.de/00000097f80f6ad34/

Wer im Netz sucht, wird auch viel finden…!

Eine Anlaufstelle, die ich sowohl Fotografen als auch Models ans Herz legen möchte, ist die Fotografin Mary Duprie, setzt allerdings Englischkenntnisse voraus! Wer dann gut zuhören und hinschauen kann, wird sicher viel Wissen mitnehmen können!

http://photographingmodels.com/modelinghowtovideos/modelinghowtovideo/

So und nun freue ich mich auf das nächste Shooting …!

Glück Auf!

Torsten Thies