Überall im Ruhrgebiet gibt es Halden – manche davon sind sehr imposant, andere vielleicht weniger eindrucksvoll. Doch eins haben alle gemeinsam: Die Halden des Ruhrgebiet sind nicht auf natürliche Weise entstanden, sondern durch Abraum und Schutt, der beim Bergbau anfiel, aufgeschüttet worden.
In der Vergangenheit wurde viel daran gesetzt, die ehemals kargen, trostlosen Halden in ansehnliche Naherholungsgebiete umzuwandeln. Weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt sind beispielsweise berühmte Landmarken wie der Tetraeder auf der Halde Beckstraße in Bottrop oder die begehbare „Achterbahn“ Tiger & Turtle auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg.
Einige Gruppenmitglieder der IGR wollten jedoch auch mal die ein oder andere etwas unbekanntere Halde kennenlernen. Daher starteten vier Mitglieder am 19. Oktober 2013 bei sonnigem Herbstwetter die erste Foto-Tour im Rahmen unserer „Haldensaga“. Geplant sind nämlich noch weitere Touren, bei der jede unter einem bestimmten Motto stehen soll.
Ausblick von der Halde Gotthelf
Bei der Vielzahl der Halden im Ruhrgebiet standen wir natürlich vor der Frage: Mit welchen fangen wir an? Im Rahmen unserer ersten Halden-Tour beabsichtigten wir daher, zunächst die nördlichste, die südlichste, die westlichste und die östlichste Halde des Ruhrgebietes zu besteigen. Um es gleich vorwegzunehmen: Dieses ehrgeizige Ziel, Halden aus allen vier Himmelsrichtungen zu besuchen, konnten wir am Ende des Tages nicht erreichen. Aber der Reihe nach…
Start unserer Tour war in Essen Rüttenscheid. Von dort aus ging es am Morgen zunächst zur 42m hohen Halde Gotthelf im Dortmunder Stadtteil Hombruch. Bei der Halde Gotthelf handelt es sich um eine Spitzkegelhalde, eine Halde der ältesten Generation, die trotz ihrer geringen Grundfläche recht hoch und auch besonders steil aufgeschüttet wurde.
Im Jahr 2001 wurde die Halde etwas abgeflacht und steht seitdem jederzeit der Öffentlichkeit als Naherholungsgebiet und Aussichtsplattform zur Verfügung. Da die Halde Gotthelf weitgehend sich selbst überlassen wurde, ist sie sehr üppig bewachsen. Die Sicht von den Aussichtsplattformen auf den beiden Gipfeln der Halde ist demnach nicht in alle Richtungen gleich gut. Dennoch lassen sich markante Bauten wie Phoenix West mit dem Hoesch-Gasometer, der Florianturm, das Westfalenstadion des BVB, die Universität Dortmund und viele andere Bauten gut erkennen. Der Abraum der Halde Gotthelf, die im Volksmund auch den Beinamen „Hombrucher Alpen“ trägt, stammt übrigens aus der Zeche Glückauf Tiefbau, in der es auch einen Schacht Gotthelf gab, nach dem die Halde benannt wurde.
Ausblick von der Halde Gotthelf auf Phoenix West mit dem Hoesch-Gasometer
Nachdem wir uns doch relativ lange auf der Halde Gotthelf aufgehalten und viel fotografiert haben, stiegen wir wieder hinab um zur östlich gelegenen Halde Sachsen in Hamm zu fahren. Welche Überraschung wir dort erlebten, lest ihr im nächsten Blog-Eintrag über unsere Haldensaga Teil 1.
Quelle: Informationen zur Halde Gotthelf von ruhrgebiet-industriekultur.de